Voll das Theater

Die EGH-DuG-Tage 2019

Zwischen dem 05.06. und dem 07.06.2019 fanden an der evangelischen Gesamtschule in Hilden die EGH-DuG-Tage statt.

Die EGH-DuG-Tage waren eine Präsentation der Arbeitsergebnisse, die die fünf derzeitigen Kurse des Faches Darstellen und Gestalten über das gesamte letzte Jahr erarbeitet hatten. Hierbei gab es sehr verschiedene Darbietungen zu sehr verschiedenen Themen zu sehen.

So beschäftigte sich am 05.06. der Kurs des Jahrganges 6 in seinem Stück „It’s my Life“ mit dem selbstbestimmten Gestalten des eigenen Lebens, während sich für den selben Abend der Jahrgang 7 mit „Neulich in der Geisterwelt“ eine mythische Geschichte ausgedacht hatte, die vor allem die Funktion hatte, als Folie für die wirkungsstarke Bildsprache auf der Bühne – mal mit bunten Scheinwerfern und mal im Schwarzlicht – zu dienen.

Der Jahrgang 8, der am 06.06. mit zwei Kursen aufwartete, hatte zwei sehr unterschiedliche Performances zu bieten. Die Gruppe AoN (Alles oder Nichts) führte auf Nas‘ Rapsong „I can“ einen vollständig selbst choreographierten Tanz auf, wobei auch hier der Song mit seiner selbstbewusstseinsbejahenden Aussage sehr bewusst von den Schülern gewählt wurde. Daneben zeigte die Gruppe Barbies & Ken ihre Monologrevue „Irre“, in der sie sich mit überzeichneten und zwischen tragisch und komisch changierenden Abgründen des menschlichen Wahnsinns  auseinandersetzte und diese mit großem Charme und Witz auf die Bühne brachte.

Den Abschluss bildete am 07.06. die Gruppe Emilio and the Girls aus dem Jahrgang 9, die es mit ihrem Stück „Schön ist…“ schaffte, in einer Geschichte, die um eine Misswahl gestrickt ist und von Gruppenmonologen unterbrochen wird – welche vom Publikum verdiente Szenenapplause erntete – allgemeine und individuelle Vorstellungen und Ideale von Schönheit zu hinterfragen und den Begriff Schönheit von reinen Äußerlichkeiten zu abstrahieren.

Diese Vielfalt der Themen und Darstellungsformen gehört zum Kern des Faches Darstellen und Gestalten, in dem die Schülerinnen und Schüler unter anderem über das Selbsterleben in fremden Rollen darin unterstützt werden sollen, ihre eigene Identität in sozialen Kontexten zu finden und zu festigen.

Auch sonst spielte Vielfalt in der Arbeit der Kurse eine große Rolle, da diese die allgemeinen Ziele des Faches Darstellen und Gestalten unterstützt, indem die Kommunikation zwischen den Kindern und Jugendlichen gefordert wird und ihre Fähigkeit Absprachen zu treffen und sich daran zu halten, Verantwortung für einander zu übernehmen und Konflikte konstruktiv und kompromissbereit zu klären verbessert wird, was die Kurse nicht nur in der Arbeit über das Schuljahr hinweg, sondern auch sichtbar in ihren Präsentationen zeigten, in denen sie alle gemeinsam und als Teams ihre Arbeitsergebnisse vorführten.

Es lief zwar nicht alles wie am Schnürchen, aber wie es auch im Text des Stückes „Schön ist…“ heißt:

 „Leute, die denken, alles müsse immer perfekt sein, können sich eine Briefmarke auf den Arsch kleben und dahin gehen, wo die Sonne nicht scheint, denn nichts, wirklich rein gar nichts ist perfekt, egal ob Charakter oder Oberflächlichkeit. Es gibt aber auch niemanden, der nicht perfekt ist. Das klingt vielleicht kompliziert, ist aber eigentlich ganz einfach.“

So stellten die drei Abende für die Kurse einen gelungenen Abschluss der Arbeitsprozesse für die Schülerinnen und Schüler dar, indem sie die Ergebnisse der Anstrengungen eines Schuljahres ihren Eltern und Freunden präsentieren und die verdienten Lorbeeren des Applauses ernten konnten.

[JP 2019]